Dienstag, 29. September 2009

Naturschutzgebiet Hinterzartener Moor

Das Naturschutzgebiet Hinterzartener Moor hat eine Größe von 82 Hektar. 

Es befindet sich in einer Höhe von 890 Meter ü NN unmittelbar nördlich von Hinterzarten im Südschwarzwald. Das Hinterzartener Moor gilt als der größte Moorkomplex des Schwarzwalds und als eines der besterhaltenen Moore in Mitteleuropa.

Das Moor befindet sich im Bereich einer Wasserscheide. Nach Westen fließt der Höllenbach in Richtung des tief sich einschneidenden Höllentals und weiter in Richtung Rhein. Nach Osten fließt die Gutach und die sich anschließende Wutach, die später ebenfalls in den Rhein mündet. Vor ca. 10000 Jahren war hier sogar die europäische Wasserscheide Rhein - Donau, bevor die von Süden her vordringende Wutach die sogenannte Feldbergdonau bei Blumberg anzapfte und umlenkte.

Donnerstag, 24. September 2009

Westweg von Titisee nach Bärental



Dies ist mit 6,5 Kilometer Länge eine relativ kurze Etappe des Westwegs. Über eine längere Strecke geht man im Verlauf dieser Etappe am Ufer des Titisees vorbei. Das führt im allgemeinen dazu, dass man wegen der zahlreichen Pausen für die Etappe etwas längere Zeit benötigt. Somit ist die Etappenlänge gerade recht. Zudem hat sowohl der Ausgangspunkt Titisee als auch der Endpunkt Bärental einen Bahnhof. Damit bereitet auch die Rückfahrt zum Ausgangspunkt keinerlei Probleme.

Der große, lange Westweg führt von Pforzheim her kommend in Nord-Süd-Richtung durch den Schwarzwald bis Titisee. Dort teilt sich der Weg in zwei Varianten, die auf unterschiedlichen Strecken den Endpunkt Basel erreichen. Die hier vorgestellte Etappe des Westwegs gehört zur östlichen Variante. Der Beginn der Etappe ist vor dem Kurhaus von Titisee. Dort befinden sich die Wegweiser, die die Teilung des Westwegs in die beiden Varianten verkünden.


Freitag, 18. September 2009

Der Bismarckturm auf der Hornisgrinde



Das Hochplateau auf dem höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds, der Hornisgrinde, ist weitgehend waldfrei. Unter anderem befindet sich dort ein sehr wertvolles Hochmoor, das mit einem Bohlenweg erschlossen ist. Man könnte sich nun fragen, ob es bei diesen Bedingungen überhaupt noch eines Aussichtsturms bedarf.

Die Frage muss man bejahen, denn durch die Größe des Hochplateaus und durch Bäume am Rand des Plateaus sieht man nicht so weit in die Ferne und in die Täler hinab, wie man sich dies vielleicht wünscht. Ein Aussichtsturm wie der Bismarckturm (Ortenaukreis) kommt hier sehr gelegen.


Der Bismarckturm wurde bereits während der Zeit des Kanzlers Otto von Bismarck errichtet - daher der Name. Der Turm war jedoch über längere Zeit hinweg nicht mehr benutzbar. Erst in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Turm renoviert und wieder zugänglich gemacht. Der Zugang ist jetzt jedoch nicht mehr über die alte Treppe im Turm, sondern über eine außen am Turm neu montierte Wendeltreppe. Auf der Plattform wurden vier Panoramatafeln montiert, die die bei klarer Luft sichtbaren Punkte genau aufzeigen. Selbst die Alpen sind sichtbar. Jedoch wird man sich an den meisten Tagen mit näheren Punkten begnügen müssen.

Premiumwege im Schwarzwald

Das deutsche Wanderinstitut e.V. in Marburg hat den Qualitätsbegriff des Premiumwegs geschaffen. Um als Premiumweg klassifiziert zu werden, muss ein Wanderweg bei insgesamt 34 Kriterien möglichst gute Ergebnisse erzielen. Die Kriterien kommen aus den Bereichen Wegbeschaffenheit, Natur/ Landschaft, Kultur / Zivilisation und Wegeleitsystem.

Die Zahl der vorhandenen Premiumwege in den einzelnen Bundesländern ist sehr unterschiedlich. Dies kommt aber nicht daher, dass es in bestimmten Bundesländern einfach bessere Wanderwege gibt als in anderen Bundesländern. Das deutsche Wanderinstitut ist nur dann zertifizierend tätig, wenn ein entsprechender Antrag aus einem Gebiet vorliegt. Und augenscheinlich werden in bestimmten Bundesländern einfach mehr Anträge auf Zertifizierung gestellt als in anderen Bundesländern.

Nach einer etwas zögerlichen Anlaufpfase nimmt die Zahl der Premiumwege im Schwarzwald nun rasch zu. Mit Stand November 2013 gibt es im Schwarzwald 17 Premiumwege.

Montag, 14. September 2009

Bannwald Hoher Ochsenkopf - Nägeliskopf




Im Bannwald Hoher Ochsenkopf - Nägeliskopf lässt sich Waldgeschichte hautnah erleben. Die Entwicklung des Waldes im Bereich des Hohen Ochsenkopfs lässt sich in die folgenden Phasen einteilen:

1. Die ursprüngliche Bewaldung mit einem Tannen-Buchen-Mischwald wird im 17. und 18. Jahrhundert beseitigt, um Platz für Weideflächen zu schaffen.
2. Der Gipfel des Hohen Ochsenkopfs ist vollständig kahl.
3. Die Weide wird gegen Ende des 19. Jahrhunderts zurückgenommen. Erste Latschen (Bergkiefern) siedeln sich an.
4. Die Weide wird aufgegeben. Immer mehr Fichten siedeln sich an.
5. Die schnellwachsende Fichte zwingt die Latschen dazu, sich im Konkurrenzkampf um Licht aufzurichten. Jedoch können die Latschen bei weitem nicht die Höhe der Fichtenstämme erreichen.
6. Die Latschenbäume verlieren den Konkurrenzkampf mit der Fichte und sterben ab.
7. Die Fichte gerät ab den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts selbst unter Druck. Der Borkenkäfer, Stürme und trockene Sommer sorgen dafür, dass nun auch die Fichte großflächig abstirbt.
8. Die weitere Entwicklung ist noch nicht sicher. Neben den Skeletten der abgestorbenen Bäume prägen zur Zeit Pionierbäume wie die Vogelbeere und erneut viele Jungfichten das Bild im Bannwald.

Donnerstag, 10. September 2009

Friedrichsturm auf der Badener Höhe



Der Blick vom Friedrichsturm auf der Badener Höhe gehört zu den schönsten Aussichten des Schwarzwalds.

Die Badener Höhe ist ein ganz besonderer Berg. Sie ist der nördlichste Gipfel des Schwarzwalds über 1000 Meter Höhe und sie ist auch der höchste Punkt der Gemarkung Baden-Baden. Unter diesen Umständen sollte es nicht weiter überraschend sein, dass man vom Gipfel der Badener Höhe eine sehr abwechslungreiche Rundsicht genießen kann.

Allerdings musste man dafür einen Aussichtsturm bauen, denn die Badener Höhe war vollständig bewaldet. In Bezug auf die Bewaldung ist tatsächlich die Vergangenheitsform passend. Der Jahrhundertorkan Lothar hat am Zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1999 im Schwarzwald unermesslichen Schaden angerichtet. Auch am Gipfel der Badener Höhe hat der Orkan seine Spuren hinterlassen. Diese Spuren werden noch jahrzehntelang sichtbar sein.


Man könnte sich jetzt fragen, ob der Aussichtsturm unter diesen Umständen überhaupt noch eine Berechtigung hat. Ich kann bestätigen, dass man den Aussichtsturm nach wie vor braucht. Zwar hat man tatsächlich zur Zeit von der Gipfelkuppe aus eine eingeschränkte Sicht vor allem nach Südwesten. Die umfassende Rundsicht kann man nach wie vor ausschließlich vom Turm aus genießen. Und in wenigen Jahren werden die Jungbäume bereits soweit gewachsen sein, dass sie höher als die Augenhöhe beim Menschen sein werden. Und dann ist es mit der eingeschränkten Sicht vom Gipfel bereits wieder vorbei.

Mittwoch, 9. September 2009

Unzerschnittene verkehrsarme Räume im Schwarzwald

Die sogenannten unzerschnittenen verkehrsarmen Räume sind keine förmlichen Schutzgebiete. Sie haben jedoch sehr viel mit dem Flächennaturschutz zu tun. Deshalb habe ich dieses Thema unter die Rubrik "Schutzgebiete" gestellt.

Immer wieder hören wir, dass immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Dafür gibt es eine Reihe von Ursachen. Der Flächenverbrauch ist hier ebenso zu nennen wie die Industrialisierung der Landwirtschaft. Eine wichtige Ursache für das Artensterben ist jedoch auch die Zerschneidung der Lebensräume z.B. durch Verkehrswege und durch Siedlungen. Dadurch findet eine sogenannte Verinselung der Lebensräume statt. Denn viele Tierarten können die Verkehrswege oder Siedlungsbereiche nicht überqueren.

Eine Folge der Verinselung der Lebensräume ist eine schleichende genetische Degradierung. Dies führt letztendlich zum Aussterben der Art. Es gilt somit, der Verinselung der Lebensräume entgegenzuwirken und möglichst große zusammenhängende Lebensräume zu schaffen.

Die Bundesanstalt für Naturschutz hat eine Methodik festgelegt, nach der unzerschnittene verkehrsarme Räume definiert werden. Wendet man dieses Verfahren auf Baden-Württemberg an, gibt es in diesem Bundesland heute noch 20 unzerschnittene verkehrsarme Räume über 100 km² (UZVR 100). Davon befinden sich 12 im Schwarzwald! Dies sind die folgenden Gebiete:

Sonntag, 6. September 2009

Walderlebnispfad im Bannwald "Klebwald"



In den letzten paar Jahren haben die Forstverwaltungen in einigen Bannwäldern des Schwarzwalds Pfade eingerichtet, die zu einer Entdeckung des Bannwalds einladen und gleichzeitig Lehrreiches über den Bannwald vermitteln sollen. Diese Pfade richten sich nicht zuletzt auch an Kinder, die auf diese Weise mit der kaum bekannten Tatsache vertraut gemacht werden sollen, dass es auch im Schwarzwald inzwischen wieder kleine Wildnisflächen gibt.

Auch im Bannwald Klebwald wurde ein Pfad eingerichtet, er heißt dort Walderlebnispfad. Der Bannwald Klebwald befindet sich am Osthang des Nagoldtals unmittelbar bei Unterreichenbach.
Unterreichenbach kann man gut mit dem Zug z.B. von Pforzheim oder von Calw her erreichen. Ist man mit dem Auto unterwegs (Bundesstraße 463), parkt man am Besten auf den Parkplätzen beim Bahnhof Unterreichenbach.

Pforzheim - Kupferhammer: Startpunkt von Fernwanderwegen



Pforzheim-Kupferhammer ist kein Weg. Die Örtlickeit habe ich hier trotzdem unter der Rubrik "Wege" eingeordnet, denn hier beginnen die drei großen Weitwanderwege des Schwarzwalds, der Westweg, der Mittelweg und der Ostweg. Darüber hinaus beginnen hier noch regionale und lokale Wege des Schwarzwaldvereins sowie die Hauptwanderwege 5, 8 und 10 des Schwäbischen Albvereins.

Man wird wohl sagen können, dass es in Bezug auf die Wanderwege in Baden-Württemberg (und möglicherweise in ganz Deutschland?) keinen markanteren und bekannteren Ort gibt als Pforzheim-Kupferhammer. Und dieser Ort hat bereits eine lange Tradition, denn die Weitwanderwege des Schwarzwaldvereins sind inzwischen über 100 Jahre alt.

Ist man vor Ort, sieht man viele Schilder und seit wenigen Jahren auch die neue Pforte des Westwegs. Sonst deutet aber wenig auf die Bedeutung des Orts hin. Vielleicht macht man sich Gedanken: wie wurde im 19. Jahrhundert gewandert? wie vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg, während der Weimarer Republik, der wirtschaftlichen Krisenzeit, dem Dritten Reich, dem Zweiten Weltkrieg, den Wiederaufbaujahren, den Wohlstandsjahren?

Samstag, 5. September 2009

Die Orgelfelsen im Murgtal



Die Murg hat sich so tief in den Nordschwarzwald eingeschnitten, dass unterhalb des Buntsandsteindeckgebirges das Grundgebirge aus Granit zum Vorschein kommt. Der aus Granit bestehende Orgelfelsen befindet sich am Osthang des Murgtals oberhalb des Orts Reichental im Gemeindegebiet von Gernsbach

Nur wenige Höhenmeter oberhalb des Orgelfelsens auf 650 Meter Höhe wird das Grundgebirge aus Granit vom Deckgebirge aus Buntsandstein abgelöst.

Der im Murgtal anstehende Granit wird auch Forbachgranit genannt. Der Granit verwittert zu charakteristischen Formen. Man spricht von Wollsackverwitterung, denn es entstehen abgerundete Felsblöcke, die entlang von Klüften getrennt sind. Beim Orgelfelsen haben die einzelnen Felsblöcke teilweise das Aussehen von Orgelpfeifen. Die Ausmaße des Felsens sind ca. 70 x 80 x 40 Meter.

Freitag, 4. September 2009

Der Mummelsee im Nordschwarzwald

Der Mummelsee im Nordschwarzwald gehört zu den Top-Sehenswürdigkeiten und -Ausfllugszielen des Schwarzwalds.

Der Mummelsee ist einer der nach offizieller Zählart zehn Karseen im Nordschwarzwald. Zudem ist der Mummelsee der einzige dieser zehn Karseen, der im Ortenaukreis (Gemeinde Seebach) liegt. Der Mummelsee ist der größte und höchstgelegene Karsee des Nordschwarzwalds.

Steckbrief 
Name: Mummelsee
Typ: Karsee
Schutzgebietskategorie: Landschaftsschutzgebiet
Landkreis: Ortenaukreis
Stadt/Gemeinde: Seebach
Großlandschaft: Schwarzwald
Naturraum: Grindenschwarzwald und Enzhöhen 
Höhenlage: 1.029 m ü. NN 
Fläche: 3,7 Hektar 
Tiefe des Sees: 18 Meter 
Seeumfang: ca. 800 Meter 
Wasserinhalt: ca. 273.000 m³

Mummelsee = Rummelsee: dieser Reim passt so gut, dass man immer wieder versucht ist, ihn anzuwenden. Und es muss auch gleich ein klares Wort gesagt werden: der Reim trifft absolut zu. Die Schwarzwaldhochstraße führt unmittelbar am Mummelsee vorbei. Die vielen Parkplätze am See sind selten frei. Ein nicht endenwollender Strom von Menschen geht in beiden Richtungen um den See herum. Und auf dem See findet Bootsverkehr statt.

Da will sich der Zauber nicht einstellen, den man beim Besuch der anderen Karseen des Schwarzwalds erfährt. Freilich muss man in der Mehrzahl der Fälle mehr oder weniger lang wandern und auch Steigungen bewältigen, bis man an die Ufer eines Karsees gelangt. Und dort ist man dann vielfach allein. Nur der Wind bewegt die Bäume und macht dabei ein beruhigendes Geräusch. Oder man hört den Laut eines Vogels. Oder auch - aber das hört man inzwischen überall auf der Welt - das Brummen eines Flugzeugs hoch oben.

Mittwoch, 2. September 2009

Westweg ist Deutschland`s drittschönster Wanderweg 2009

Die Fachzeitschrift "Wandermagazin" ernennt seit einiger Zeit jedes Jahr Deutschlands schönste Wanderwege. Hierbei gibt es die Kategorie "Routen" (gemeint sind Weitwanderwege) und die Kategorie "Touren" (gemeint sind Tagestouren).

Nun ist es wieder soweit. Die schönsten Wanderwege für das Jahr 2009 sind ernannt und werden am 5. September 2009 bei der Wander- und Trekkingmesse TourNatur in Düsseldorf eine Auszeichnung bekommen.

In der Kategorie "Routen" hat der Westweg im Jahr 2009 den dritten Platz erlangt. Den ersten Platz erhielt der erst im Jahr 2007 eröffnete Saar-Hunsrück-Steig, der zweite Platz ging an den Sauerland-Höhenflug.