Sonntag, 27. Juni 2010

Großvatertanne bei Freudenstadt

Die Erläuterungstafel bei der Großvatertanne im Stadtwald von Freudenstadt verkündet, dass dies die größte Tanne des Schwarzwalds ist. 
 
Auffallend ist, um wie viel größer die Großvatertanne im Vergleich zu den Bäumen in der Umgebung ist. Auch dafür hat die Erläuterungstafel bei der Großvatertanne eine Antwort. Auf dem Schöllkopf, wo heute durchgehend Wald ist, befand sich früher ein Bauernhof, der Schöllkopfhof. Die heutige Großvatertanne war früher eine Weidtanne, also ein einzelstehender Baum auf einer Wiese. Die anderen Bäume in der Umgebung wurden erst viel später, nachdem der Schöllkopfhof aufgegeben worden war, gepflanzt.

Samstag, 26. Juni 2010

Von Vordersteinwald rund um den Stausee Kleine Kinzig


Der Stausee Kleine Kinzig an der Grenze zwischen dem Nördlichen und dem Mittleren Schwarzwald ist etwas Besonderes. Dies ist der einzige Stausee Baden-Württembergs, der für die Trinkwasserversorgung errichtet worden ist. Das hat verschiedene Auswirkungen auch auf die Besucher, die Spaziergänger und Wanderer, die in der Umgebung des Stausees unterwegs sind.

Zunächst einmal gibt es bestimmte Verbote. Jegliche Art von Wassersport im See einschließlich Schwimmen ist nicht erlaubt. Das ist eigentlich sofort nachvollziehbar, denn niemand will wohl das Wasser trinken, in dem man gerade gebadet hat. Selbst an das Ufer des Sees darf man nicht gehen. Der Uferrandweg verläuft auf Forststraßen ca. 20 bis 50 Höhenmeter über dem See. Den gesamten Hangstreifen zwischen dem Seeufer und dem Uferrandweg darf man nicht betreten.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Auf dem Ostweg des Schwarzwaldvereins von Freudenstadt nach Alpirsbach


Der Ostweg ist einer von drei Fernwanderwegen des Schwarzwaldvereins, die den Schwarzwald in Nord-Süd-Richtung - also der Länge nach - durchqueren. Auf 240 Kilometern Länge verbindet der Ostweg Pforzheim am Nordrand des Schwarzwalds mit Schaffhausen, das im Süden bereits außerhalb des Schwarzwalds in der Schweiz liegt.

Heute geht es um die fünfte Etappe des Ostwegs von Freudenstadt nach Alpirsbach. Diese Etappe kann man gut auch als Tagestour unternehmen, denn stündlich fahren Züge von Alpirsbach zurück nach Freudenstadt. Innerhalb der fünften Etappe des Ostwegs gibt es eine Variante, die beim Vogteiturm bei Loßburg vorbeiführt. Die Variante ist um ca. 3 Kilometer länger als die direkte Wegführung.

Samstag, 19. Juni 2010

Burgruine Waldeck im Nagoldtal südlich von Calw


Überraschend groß ist die Burgruine Waldeck, die sich auf einem Bergsporn im Nagoldtal südlich der Einmündung des Teinacher Tals befindet. 

Dies ist eine der größten Burgruinen des Schwarzwalds. Und überraschend ist es auch, wie diese Burgruine plötzlich im dichten Wald auftaucht. Eine Aussicht hat man von der Burgruine aus nicht, allzu dicht ist der Wald in den letzten Jahrhunderten auf dem ganzen Bergsporn gewachsen. Als die Burg bewohnt war, sah die Landschaft möglicherweise ganz anders aus. Der Wald auf dem Bergsporn war abgeholzt und von der Burg aus konnte man das Nagoldtal überblicken und überwachen.

Die Burg erstreckte sich über einen noch wesentlich weiteren Bereich als man auf den ersten Blick meinen könnte. Auf dem Bergsporn sind über eine Länge von 400 Metern mehrere Wälle und Mauerreste sichtbar, die früher die Burg gegen Angriffe von oben her absicherten.


Donnerstag, 17. Juni 2010

Geigerles Lotterbett bei Neubulach

Der Felsen Geigerles Lotterbett bei Neubulach ist als Geotop und Naturdenkmal ausgewiesen.

Dieser Felsen aus Mittlerem Buntsandstein (Geröllsandsteinformation) ist mit einer Abmessung von 2 mal 3 Metern nicht besonders groß. Seine Form ist es, die ihn aus den Tausenden gleich großer Buntsandsteinfelsen im Schwarzwald herausragen lässt. 

Der Felsen "Geigerles Lotterbett" befindet sich im Nagoldtal unmittelbar südlich der Abzweigung des Teinacher Tals auf einem Bergsporn, der von Westen her in das Nagoldtal hineinragt und die Nagold zu einer großen Schleife zwingt. Die Eisenbahnlinie Calw-Nagold unterquert den Bergsporn in einem Tunnel. Am Ende des Bergsporns unmittelbar über der Nagold befindet sich die Burgruine Waldeck, die Thema des nächstfolgenden Posts in diesem Blog sein wird. 

Die Form des Felsen Geigerles Lotterbett hat zu zahlreichen Geschichten Anlass gegeben. Der Name des Felsens leitet sich aus einer Geschichte ab, wonach ein armer Musikant, der das Geld für eine Übernachtung im Gasthof nicht aufbringen konnte, hin und wieder in diesem Felsen nächtigte. Gemäß einer anderen Sage soll eine Adelige aus der benachbarten Burg Waldeck einen beim Felsen nächtigenden Geiger, nein, nicht überfahren, sondern vielmehr (wie sagt man das richtig?) überritten haben.

Man kann den Felsen Geigerles Lotterbett von oben her, von der Hochfläche bei Neubulach, und von unten her, aus dem Nagoldtal erreichen.

Montag, 14. Juni 2010

Murgtal-Wanderweg von Huzenbach nach Raumünzach

Heute gehen wir eine Teilstrecke des Murgtal-Wanderwegs von Baiersbronn-Huzenbach nach Forbach-Raumünzach. Diese Teilstrecke ist 8,7 Kilometer lang. 

Der Murgtal-Wanderweg ist ein regionaler Wanderweg des Schwarzwaldvereins. Der Weg verläuft mit einer Länge von 95 Kilometern in acht Tagesetappen von der Quelle der Murg bis zu ihrer Mündung in den Rhein.

Der heutige Wegabschnitt verläuft fast durchgehend rechts (östlich) der Murg in der Nähe der Murgtalbahn. Der Weg ist auf diesem Abschnitt zum größten Teil asphaltiert, denn hier verläuft gleichzeitig der Murgtal-Radweg. Man könnte diesen Abschnitt ohne weiteres auch mit dem Fahrrad zurücklegen. Jedoch ist auch das zu Fuß gehen lohnend, denn man sieht beim zu Fuß gehen einfach mehr und andere Dinge als dies bei den schnelleren Fortbewegungsarten der Fall ist. Steigungen gibt es kaum. Aus naturkundlicher Sicht interessant ist, dass man auf dem Wegabschnitt von Huzenbach nach Raumünzach vom Buntsandsteinschwarzwald mit seinen breiten und gleichmäßigen Tälern in den Grundgebirgsschwarzwald mit seinen tiefeingeschnittenen Tälern wechselt.

Freitag, 11. Juni 2010

Nagoldursprung bei Seewald


Die 92 Kilometer lange Nagold verläuft von ihrer Quelle bei Seewald-Besenfeld bis zur Mündung in die Enz bei Pforzheim praktisch durchgehend in den Gesteinsschichten des Buntsandsteins. Kein anderer Fluss in Baden-Württemberg ist so eng mit dem Buntsandstein verbunden.

Die Quelle der Nagold befindet sich auf der Hochfläche zwischen dem Murgtal im Westen und dem Nagoldtal im Osten. Die Nagold fließt von der Quelle zunächst nach Südosten, biegt dann nach Osten um und schlägt erst bei der Stadt Nagold ihren Hauptkurs nach Norden ein.

Montag, 7. Juni 2010

Der Huzenbacher See bei Baiersbronn-Huzenbach

Der Huzenbacher See gehört zu den nach offizieller Zählart zehn Karseen des Nordschwarzwalds.

Zudem ist der Huzenbacher See einer von drei Karseen im Nationalpark Schwarzwald sowie einer von fünf Karseen, die auf der Gemarkung von Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt) liegen.

Im heutigen Post in diesem Blog wird der Huzenbacher See kurz vorgestellt. Artikel in diesem Blog, die sich mit dem Huzenbacher See befassen, sind und werden vom heutigen Post verlinkt. 

In den nahezu unendlichen Wäldern westlich des Murgtals befindet sich der Huzenbacher See. Der Huzenbacher See ist ein Karsee. Der See hat eine Naturgeschichte und eine vom Menschen beeinflusste Geschichte.

Steckbrief
Name: Huzenbacher See
Typ: Karsee
Schutzgebietskategorie: Nationalpark (Kernzone)
Landkreis: Freudenstadt
Stadt/Gemeinde: Baiersbronn
Großlandschaft: Schwarzwald
Naturraum: Grindenschwarzwald und Enzhöhen
Höhenlage: 747 m ü. NN
Fläche: 2,7 Hektar
Fläche des Karbodens: 5,0 Hektar
Tiefe des Sees: 7,5 Meter
 
Die Naturgeschichte des Huzenbacher Sees 
Die Naturgeschichte des Huzenbacher Sees beginnt während der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren. An den Nordosthängen des Schwarzwalds sammelten sich damals große Schneemengen an, die durch ihr Gewicht langsam zu Eis wurden. Das Eis begann sich in Bewegung zu setzen, ein kleiner Gletscher entstand. Der Gletscher hobelte die Bergflanke ab, eine Mulde, ein Bergkar wurde gebildet. Das abgehobelte Gestein sammelte sich am Schmelzpunkt des Gletschers an und bildete dort einen hohen Wall, eine sogenannte Endmoräne. Nach dem Abschmelzen des Gletschers am Ende der Eiszeit bildete sich in der Karmulde, unterstützt durch die wie eine Staumauer wirkende Endmoräne, ein See. 


Mittwoch, 2. Juni 2010

Bannwald Birkenkopf bei Gaggenau


Beim Gedanken an einen Bannwald im Schwarzwald, einen zukünftigen Urwald im bekanntesten deutschen Mittelgebirge, denkt man unwillkürlich an hohe, dicke Tannen, die auf bemoostem Grund wachsen. Da verwundert es vielleicht, dass der Bannwald Birkenkopf im unteren Murgtal fast nur aus Laubbäumen besteht.

Und in der Tat ist der Laubwald die natürliche Waldart der tieferliegenden Teile des Schwarzwalds. Wenn heute im ganzen Schwarzwald die Nadelbäume überwiegen, dann ist dies vom Menschen so gemacht. Und bei den Nadelbäumen handelt es sich vielfach nicht einmal um die Tanne, die von Natur aus die Herrscherin der höheren Schwarzwaldlagen ist. Die Forstwirtschaft hat sehr viel Fichte gepflanzt, ein Nadelbaum, der auf den ersten Blick nicht sofort von der Tanne zu unterscheiden ist.